Case Bericht: Spannsätze zur Rotorbefestigung in Prallbrechern
Bei Prallbrechern sind Spannsätze neben der Drehmomentübertragung des Rotors auch weiteren Belastungen wie z.B. Biegemomenten und Radialschlägen ausgesetzt. Welche Faktoren bei einer solchen Anwendung sonst noch zu beachten sind, möchten wir Ihnen hier kurz erklären und die Funktionsweise eines modernen Prallbrechers zusätzlich anhand eines Videos zeigen.
Funktionsprinzip
Prallbrecher arbeiten nach dem Prinzip der Prall- und Schlagzerkleinerung. Dabei wird das Brechgut von einem schnell drehenden, mit Schlagleisten versehenen Rotor erfasst, stark beschleunigt und auf ein feststehendes Prallwerk, die Prallschwingen, geschleudert. Von da aus fällt es wieder in den Schlagkreis des Rotors zurück.
So wird das Brechgut immer weiter gebrochen, bis es den Spalt (Brechspalt) zwischen Rotor und Prallschwingen passieren kann. Der eigentliche Brechvorgang findet bei Kontakt des Gesteins mit den Schlagleisten und den Prallschwingen statt. Zusätzlich findet eine Zerkleinerung durch Kontakt der Steine untereinander statt.
Die Anforderungen
Um die im Prallbrecher der KLEEMANN GmbH eingangs erwähnten kombinierten Belastungen von Biegemoment und Radialschlägen sicher aufzunehmen, mussten die Streckgrenzen der einzelnen Ringe der Spannsätze betrachtet werden. Ziel dabei war es, plastische Verformungen im Spannsatz selbst auszuschließen. Auch im Extremfall, d.h. bei einer Überbelastung des Brechers, muss gewährleistet sein, dass keine Beschädigungen des Systems auftreten.
Ebenso wenig darf bei solchen außerordentlichen Ereignissen die Mindestpressung unterschritten werden, da sonst sogenannte "axiale Rotorwanderer" auftreten können sowie durch Reibkorrosion verursachte Wellenbrüche.
Die Lösung
Bei entsprechendem Bedarf, nämlich wenn Anforderungen mit unseren Ringfeder- Standardausführungen nicht zu erfüllen sind, entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden maßgeschneiderte Sonderlösungen. Für die KLEEMANN GmbH handelte es sich um Anpassungen der Spannsätze der Baureihen RfN 7012 und RfN 7015 mit höherer Streckgrenze, flacherem Kegelwinkel und deutlich breiteren Druckringen. Diese Baureihen haben sich seit Jahren bei mehreren Prallbrecher-Herstellern im rauen Einsatz bewährt.
Weitere Einsatzgebiete
Spannverbindungen werden bei Prallbrechern auch für die Befestigung der beiden Riemenscheiben verwendet: Hier gilt es, die Riemenscheiben antriebsseitig so auf der Brecherwelle zu befestigen, dass die bei Überlast auftretenden Drehmomente bis zum Riemenschlupf – oder bis zum Abbrechen der Brechbolzen – sicher übertragen werden.
Als Anbieter anwendungsorientierter Lösungen erfüllen wir auch in dem beschriebenen Einsatzfall die Anforderungen unseres Kunden mit einer auf den Bedarf optimierten Variante eines Standardproduktes. Somit ist ein zuverlässiger Betrieb des Prallbechers gewährleistet.
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