Die Top 4 der besonders erdbebengefährdeten Gebiete
Weil die tektonischen Platten sich unterschiedlich beeinflussen, ist das Erdbebenrisiko äußerst ungleich verteilt. Denn während es direkt auf den Platten eher gemächlich zugeht, erstrecken sich entlang der Bruchfugen große erdbebengefährdete Gebiete. Wir stellen Ihnen die Top 4 vor.
Die Erdkruste ist die oberste Schicht der Erde, die sich in einer durchschnittlichen Tiefe von ca. 35 bis maximal 70 Kilometern befindet. Sie besteht aus sieben großen Kontinentalplatten (eurasische, nordamerikanische, südamerikanische, afrikanische, australische, antarktische und pazifische Platte) und etwa 50 weiteren kleineren Platten. Obwohl sich Erdbeben theoretisch überall ereignen können, treten sie am häufigsten an den Rändern dieser Erdplatten auf.
1. Der pazifische Feuerring
Etwa 90 Prozent aller Erdbeben – und vor allem die stärksten davon – konzentrieren sich entlang des „Pazifischen Feuerrings“. Der martialische Name rührt von den zahlreichen Vulkanen, die sich wie an einer etwa 40.000 km langen Perlenkette rund um den Pazifischen Ozean aneinanderreihen. Dabei handelt es beim Pazifischen Feuerring im Wesentlichen um die Grenze zwischen der pazifischen Kontinentalplatte und mehreren angrenzenden Platten, die sich auf die umliegenden Kontinentalmassen Asien, Amerika, Australien und die Antarktis zubewegen.
Das sich auch die Meeresböden unter den Kontinenten langsam verschieben, bilden sich sogenannte Tiefseetäler. Jenseits dieser „Subduktionszonen“ taucht die ozeanische weiter unter die kontinentale Kruste ab und hebt die kontinentalen Gebirge immer höher. Die enormen unterirdischen Spannungen öffnen Magmakanäle für die zahlreichen Vulkane und lösen starke Erdbeben aus. Zu den betroffenen Ländern gehören Indonesien, die Philippinen, Japan, die USA, Mexiko, Peru und Chile.
2. Zentral- und Südasien
Die arabische Platte und indische Kontinentalplatte bewegen sich nach Norden und stoßen gegen die eurasische Platte. Anders als beim Pazifischen Feuerring stoßen hier die Erdplatten allerdings direkt aufeinander, was massive Gebirgsketten wie den Himalaya in die Höhe hebt.
Und zwar nach wie vor: Untersuchungen zeigen, dass sich die indische Platte immer noch ca. 2 bis 3,5 cm pro Jahr in die eurasische hineinschiebt und den Himalaya zwischen 4 mm und 10 mm pro Jahr anwachsen lässt. So müssen vor allem Nordindien, Nepal und auch Zentral- und Ostchina jederzeit mit starken Erdbeben rechnen.
3. Der Mittelmeerraum
Da die afrikanische Kontinentalplatte nach Norden gegen die eurasische Platte drückt, ist auch der europäische Mittelmeerraum eine tektonisch aktive Region. Darüber hinaus sind auch andere, kleinere Erdplatten wie die ägäische oder die anatolische Platte an den entstehenden Erdbeben beteiligt. Die geologischen Verhältnisse sind hier jedoch noch nicht vollständig erforscht.
Während die seismischen Auswirkungen besonders häufig in Italien, Griechenland und der Türkei zu spüren sind, kann der westliche Mittelmeerraum mit deutlich weniger seismischen Aktivitäten rechnen.
Amatrice - Italien - August 28, 2017 - Das Zentrum des Landes ein Jahr nach dem Erdbeben
4. Die Karibik
Schwere Erdbeben ereignen sich auch regelmäßig entlang der karibischen Platte. Das schwere Beben im Jahr 2010 in Haiti dürfte vielen noch im Gedächtnis sein. Die Ursache liegt darin, dass sich die karibische Platte ostwärts bewegt und dabei langsam unter den Boden des atlantischen Ozeans sinkt, was einerseits zur Bildung der Inselkette der Antillen geführt hat, andererseits aber auch enorme Gesteinsspannungen bewirkt.
Die Erde kann auch woanders wackeln
Wegen den driftenden Kontinentalplatten gibt es Gebiete auf unserer Erde, die besonders erdbebengefährdet sind. Aber nicht nur hier wackelt die Erde. Auch in vielen anderen Regionen der Welt können sich von Zeit zu Zeit Spannungen lösen und dabei kleinere Beben verursachen. Diese werden meist durch den tektonischen Spannungsabbau in den unzähligen kleineren Schwächezonen der Erdkruste verursacht. Schwere Erdbeben, die Menschenleben bedrohen, sind hier jedoch eher und zum Glück selten.
im nächsten Teil unser Beitragsserie rund um den Erdbebenschutz erfahren Sie, wie sich Gebäude und Infrastrukturanlagen gegen Erdbeben absichern und schützen lassen.
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