Digital Natives: Neue Generationen in der Arbeitswelt
Aktuell gibt es zwei „neue“ Generationen am Arbeitsmarkt: Wer steckt hinter Generation Y und Z, was macht sie aus und verändert sich durch sie die Arbeitswelt? Einige Arbeitgeber werden sich wohl ein wenig umstellen müssen, denn diese Generationen haben andere Ansprüche an ihre Arbeitsplätze, als diejenigen davor.
Generation Y, Millennials & Gen Y
In die Schublade „Generation Y“ werden diejenigen gesteckt, die etwa zwischen 1980 und 2000 geboren wurden. Man nennt Sie auch Gen Y oder die Millennials. Sie sind mit der Globalisierung und dem Internetboom aufgewachsen. So heißt es oft, von den Millennials werden ganz besondere Ansprüche an die Arbeitswelt gestellt. Arbeit und Privates fließt ineinander, besonders da diese Generation „24 Stunden lang online“ ist. Das Erreichen von Führungspositionen ist nicht mehr so wichtig, sondern eher eine Arbeit die „Sinn“ macht und die Möglichkeit bietet, sich unabhängig zu entfalten und weiterzuentwickeln.
Diese Generation weiß, dass sie sehr wahrscheinlich bis 70 arbeiten wird. Man verbringt also fast sein ganzes Leben an seinem Arbeitsplatz. Ob nach der Rente noch Geld übrig bleibt, ist auch unsicher. Das man da natürlich nicht bis 70 warten will, die Welt zu entdecken oder etwas Außergewöhnliches zu wagen, ist ganz natürlich. Wurden früher die Träume auf „nach der Rente“ geschoben, werden die Träume heute lieber auf das „hier und jetzt“ gelegt – man weiß ja nicht wann „nach der Rente“ überhaupt sein wird. Oft wird geschrieben, den Millennials wäre Geld nicht so wichtig, sie hätten lieber eine Arbeit die sie selbst erfüllt.
„Die Neuen wollen Spaß haben , schnell vorwärtskommen und dabei weniger Zeit in ihrem Job verbringen. Und nebenbei wollen sie auch noch die Welt retten", so schreibt es DIE ZEIT.
Die Generation Y sieht sich selbst ein wenig anders. Denn ist es wirklich so, dass diese Generation keine Autos und Häuser will – oder doch so wie in dem Artikel der ZEIT beschrieben, dass man es sich heutzutage nicht mehr leisten kann? Will sie wirklich keine langfristigen Arbeitsverträge mehr – oder hat sich die Arbeitswelt an sich verändert und es besteht in vielen Fällen nur die Option auf befristete Anstellungen? Es gibt viele Artikel mit mindestens genauso vielen Auffassungen. Doch was stimmt wirklich? Sind den Politikern die Probleme der jungen Generationen vielleicht „egal“, weil sie eine Minderheit sind? Ist das Verhältnis zwischen Gehalt und Lebenshaltungskosten ein anderes wie bei den Generationen zuvor? Ein Zitat aus der ZEIT dazu:
„Kommt eine junge Frau zum Chef. Sagt der Chef: "Wir schätzen Ihre Arbeit sehr und wissen, dass Sie eine Gehaltserhöhung verdient hätten. Leider ist das zurzeit nicht möglich." Steigt in seinen Dienstwagen und gleitet am nächsten Tag in die Frühpensionierung, zu 80 Prozent seiner derzeitigen, für die junge Frau unvorstellbar hohen Bezüge“. (Quelle)
Das ist aber nicht das Einzige, was über die Generation Y zu sagen ist. Die meisten investieren gerne in ihre Zukunft, lernen am Wochenende, studieren neben dem Vollzeit-Job oder machen Weiterbildungen. Das ist ganz normal für diese Generation. Ihre Lebensläufe sind gepflastert mit zahlreichen Praktika, Fernstudien oder Auslandsaufenthalten. Denn Arbeit heißt auch Weiterentwicklung.
Generation Z übernimmt
Generation Z, geboren zwischen 1995 und 2010, oft auch Generation YouTube genannt, gehört wie die Generation Y auch zu den „Digital Natives“. Für die Gen Z ist die Flut von digitalen Informationen und die „24-Stunden-Online-Vernetzung“ selbstverständlich und alltäglich.
Die ersten der Generation Z strömen schon auf den Arbeitsmarkt. Obwohl beide Generationen zu den Digital Natives gehören, hat die Generation Z andere Ansprüche an die Arbeitswelt. Im Gegensatz zu ihrer Vorgänger-Generation fordert sie eine klare Trennung zwischen Beruf und Privatem. Das hat jedoch nichts mit Faulheit zu tun, sondern mit der Tatsache, dass Arbeit heutzutage überall und jederzeit möglich ist. Niemand will nur noch für die Arbeit leben. Deswegen sind geregelte Arbeitszeiten, unbefristete Verträge und klar definierte Strukturen für diese Generation von großer Bedeutung. Das liegt auch daran, dass die „Z’ler“ nicht mehr an eine faire Fusion von Job und Privatleben glauben.
Arbeitgeber müssen sich umstellen
Das alles stellt natürlich auch Arbeitgeber vor eine Herausforderung. Die meisten müssen sich früher oder später umstellen, um die jungen Leute richtig anzusprechen. Passende Angebote um die neuen Generationen zu „locken“, wie gesunde Verpflegung im Büro, subventionierte Sportangebote oder flexible Arbeitszeiten, bieten bereits jetzt viele Unternehmen. Auch Modelle, mit denen sich Arbeit und Privates besser verbinden lassen und integrierbare Weiterbildungsangebote sind auf dem Vormarsch.
Die beste Möglichkeit, um zu verstehen, was sich die Mitarbeiter wünschen, ist und bleibt das persönliche Gespräch und eine gute Vertrauensbasis innerhalb eines Teams. Also einfach nachfragen! Eine schöne Übersicht über die Kategorisierung der Generationen finden Sie übrigens in dem Artikel „Alles ändert sich: die Generationen X, Y und Z“ von Marcus Reif.
Kommentieren