Darüber spricht der Markt 2/19 - Schluss mit Rücken, Smart Maintenance, wie VW mit Amazon die Industrial-Cloud vorantreibt und die Tech Trends von morgen

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Ingenieure kümmern sich um die kleinsten Details. Von Zeit zu Zeit lohnt aber ein Blick auf das große Ganze – oder auch über den Tellerrand. Was bewegt den Markt? Worüber wird gesprochen und vor allem: Wo geht die Reise hin? Wir geben einen Überblick.

KI-gestützte Orthese beugt Rückenbeschwerden vor

In einer kürzlich durchgeführten Studie gaben 57% der befragten Arbeitnehmer an, dass sie trotz Rückenbeschwerden arbeiten gehen. Gleichzeitig steigt die Zahl der Krankmeldungen von Angestellten, die täglich einer hohen körperlichen Belastung am Arbeitsplatz ausgesetzt sind. Doch wie kann man Arbeitnehmer – vom Industrie-Schweißer bis zum Lageristen – körperlich entlasten und Rückenbeschwerden aktiv vorbeugen?

Einen innovativen Ansatz verfolgt die ErgoJack des Berliner Fraunhofer IPKs. Denn während herkömmliche Exoskelette auch unergonomische Bewegungsabläufe zulassen, erkennt die KI-gestützte Echtzeit-Analyse des ErgoJacks gesundheitsschädliche Bewegungen. Und das funktioniert so: Die Sensoren an Schultern, dem Rücken und Oberschenkeln gleichen vorgelernte, ergonomische Bewegungsmuster mit der tatsächlich ausgeführten Bewegung ab und werten sie in Echtzeit aus. Per Vibrationsalarm erhält der Träger sofort ein Feedback, wenn seine Bewegung nicht rückenideal ist.

Deloitte blickt hinter digitale Grenzen

Wozu KI-gestützte Software in der Lage ist, zeigt sich neuerdings auch in den Bemühungen von Netflix: Illegal geteilte Konten für den Video-Streaming-Anbieter durch Zuhilfenahme von Machine Learning aufspüren. Da überrascht es wenig, dass das Thema KI auch die große Klammer für die Zukunftsvisionen im 10ten annual Tech Trends Report von Deloitte ist. Zusammengefasst, sieht der Report das Potenzial der Digitalisierung als noch längst nicht ausgeschöpft an.

Und mehr noch: Der hohe Reifegrad künstlicher Intelligenz wird zukünftig nicht mehr nur der Verschlankung von Prozessen dienen, sondern soll als Umsatztreiber aktiv zum Unternehmensergebnis beitragen. Eine schöne neue Welt also, die den Faktor Mensch zunehmend überflüssig macht? Auch davon ist zumindest zwischen den Zeilen die Rede.

Eindeutig ist der Report jedoch in einer seiner Kernaussagen: Der Trend zu einer gesteigerten Effizienz digitaler Geschäftsprozesse wird den Unternehmenserfolg in den nächsten 18 bis 24 Monaten, und darüber hinaus, maßgeblich beeinflussen. Den vollständigen Deloitte-Report mit dem treffenden Titel „Beyond the digital frontier“, inklusive praktischer Tipps für die Umsetzung, finden Sie hier zum Download.

Infografik Industrie 4.0_auvesy_small

So geht Instandhaltung ohne Gießkannen-Prinzip

Vor dem Einsatz smarter Instandhaltungsmaßnahmen war der großflächige Maschinen- und Materialeinsatz, z. B. bei der Wartung des deutschen Schienennetzes, extrem zeit- und kostenintensiv. Getreu nach dem Motto: „Wenn wir schon dabei sind“, wurden Gleise und Weichen auch dann getauscht, wenn es nicht zwingend notwendig war.

Die Zeiten dieses Gießkannenprinzips sind längst vorbei, denn auch Instandhalter können dem Hochverfügbarkeits-Mantra der Industrie 4.0 nicht mehr entkommen. Das heutige Zauberwort heißt: Smart Maintenance. Also Vorausschauende Instandhaltung, Wartung und Optimierung. Das Ziel: Eine Zeit und Kostenreduktion durch die Minimierung ungeplanter Ausfälle.

Damit Smart Maintenance effizient und ressourcenschonend funktioniert, setzt die Branche verstärkt auf Digitalisierung, Big Data Mining und die akribische Auswertung von Daten. Auch Ferndiagnose sowie Fernwartung werden immer wichtiger und tragen zu einem optimalen Zusammenspiel bei.

Einen Status Quo der Herausforderungen für Instandhalter, Lesestoff sowie den interaktiven Quick-Test: Wie weit sind Sie auf dem Weg zu Industrie 4.0? finden Sie auf der Website von Auvesy.

Industrial Cloud: Was entsteht, wenn zwei Branchengiganten kooperieren?

Mit seinen Web Services hat Amazon im abgelaufenen Geschäftsjahr zwar „nur“ 11 Prozent des Konzernumsatzes von rund 233 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet – beim Gewinn sieht es jedoch ganz anders aus: Satte 7,3 der insgesamt 12,4 Milliarden steuerten die Amazon Web Services (AWS) bei. Somit entfallen rund 60 Prozent des Gewinns auf immaterielle Clouddienste, auf die eine ganze Reihe von Branchengrößen wie GE, Siemens oder Novartis vertrauen.

Auch der weltweit größte Autohersteller, die Volkswagen Gruppe, setzt zukünftig auf AWS. Das ausgerufene Ziel: VW will produktiver werden. Der amerikanische Handelskonzern soll Deutschlands größten Arbeitgeber dabei unterstützen, Daten aller Maschinen, Produktions-Anlagen und Systeme aus sämtlichen Fabriken des Auto-Konzerns zu bündeln und zu vernetzen.

VW baut hierbei vor allem auf die Amazon-Technologien in den Bereichen Internet der Dinge (IoT), maschinelles Lernen und Computing Services, die speziell für das Produktionsumfeld Automobilbau entwickelt wurden. Die als grundsätzlich offen ausgelegte Cloud, soll Ende 2019 in Betrieb gehen und mittel bis langfristig 30.000 Standorte von mehr als 1.500 VW-Zulieferern integrieren. VW betrachtet die Kooperation mit Amazon als langfristige Investition und nötige Voraussetzung, um neue Technologien und Innovationen schnell und standortübergreifend bereitzustellen. Welche Ziele der Autobauer darüber hinaus verfolgt, können Sie hier nachlesen.

 

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