Wieso die Kommunikation zum Job des Ingenieurs gehört
Details sind wichtig für Ingenieure. Die kleinste Unstimmigkeit kann in ihrem Job weitreichende Folgen haben. Präzise zu sein ist daher sehr wichtig. Das gilt für die Konstruktion ebenso wie im Austausch mit den Kollegen: Fehlerhafte Prozesse präzise zu beschreiben und Beschreibungen konzentriert zuzuhören, ist alltägliche Aufgabe von Ingenieuren. Der Dialog ist hier das selbstverständliche Mittel – und doch wird seine Bedeutung unterschätzt.
Ingenieure sind es gewohnt, komplexe Sachverhalte zu erfassen, im Team zu besprechen und für Kollegen im Vertrieb, in der Instandhaltung oder im Einkauf verständlich zu machen. Ingenieure können toll erklären, so beschreibt es Deborah Stachelski – und empfiehlt sie daher auch bei der Partnerwahl ;-).
Der persönliche Dialog liegt vielen Ingenieuren dabei mehr als der Schriftverkehr. Denn im direkten Gespräch kann gezeigt, skizziert und mit Gesten umschrieben werden. Gleichzeitig können Ingenieure gut zuhören. Sie erfassen Details, fragen nach, beschäftigen sich mit ihrem Gegenüber.
Aktive Kommunikation ist gefragt
Diese Art zu kommunizieren beinhaltet eine wertvolle Ressource. Denn der aktive, dialogische Austausch gehört zu genau den Soft Skills, die aktuell in einer komplexer werdenden Arbeitswelt an Bedeutung gewinnen.
Darüber hinaus erhält der dialogische Austausch durch Technologien einen neuen Rahmen. Das Gespräch unter wenigen Anwesenden wird erweitert durch Akteure, die über digitale Medien hinzugeschaltet werden. Alle haben gleichzeitig Zugriff auf für das Gespräch relevante Daten, die wahlweise in Echtzeit direkt erhoben oder aus der digitalen Datenbank entnommen werden. Rechenstarke Analyse- und Animationssoftware ermöglicht der Gruppe, Abweichungen und Fehler zu analysieren und zu bewerten. Und jeder sollte Entwicklungen in seinem Verantwortungsbereich mittels Daten und Visualisierungen erläutern können.
Trends wie Nachhaltiges Wirtschaften fördern abteilungsübergreifenden Austausch
Neben Technologien beeinflussen neue Unternehmensziele, wie und mit wem kommuniziert werden muss. Der Trend zu nachhaltigen und energieeffizienten Anlagen erfordert etwa auch den Dialog zwischen Konstruktion, Instandhaltung und Einkauf. Jeder Fachbereich hat dabei sein eigenes Vokabular und seine eigenen Regularien. Die Fähigkeit, diese zu verstehen und darauf basierend Entscheidungen zu treffen, ist Gold wert. Und die Voraussetzung, dass diese neuen internen Partnerschaften gelingen, ist eben der dialogische Austausch, bei dem ebenso zugehört wie gesprochen wird.
Gleiches gilt in Vertrieb und Marketing. Plötzlich geht es nicht mehr nur um technische Produktdetails. Es geht um die Story hinter dem Produkt, die Probleme, auf die es eine Lösung weiß. Plötzlich kommen die Mitarbeiter der Kommunikationsabteilung in die Werkshallen und die Konstruktionsbüros und fragen Ingenieure über physikalische Phänomene und Prozesse aus. Auch dies ist eine kommunikative Herausforderung, auf die Ingenieure treffen und in der sie gefragt sind, komplexe Sachverhalte verständlich und doch richtig zu kommunizieren. Unsere Erfahrung zeigt: Nutzen Ingenieure ihre Fähigkeit, sich an Veränderungen anzupassen und neue Anforderungen produktiv umzusetzen, dann nehmen sie auch diese Herausforderung bravourös. Denn der Dialog ist dann nur noch eine Frage der Terminfindung.
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