1 Mär 2017 – Lesedauer: 3 Min.
10 Fakten über Stahl
Stahl ist aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken und auch im Maschinenbau ist Stahl ein unersetzlicher Werkstoff. Ohne ihn wären wir sicher nicht da, wo wir jetzt sind. Durch die Forschung werden die Anwendungsgebiete immer breiter, neue Stahlsorten werden entwickelt, die wiederum mehr Einsatzgebiete abdecken können. Es ist erstaunlich wie viele Sorten es schon jetzt gibt.
Wie auch der vor kurzem von uns näher beschriebene Kautschuk, gibt es auch zum Thema Stahl einige, interessante, wissenswerte und zum Teil auch kuriose Fakten, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen:
- Nach der allgemeinen Definition handelt es sich bei Stahl um eine Eisen-Kohlenstoff-Legierung. Einer germanischen Sage nach verfütterte Wieland der Schmied feine Eisenspäne an seine Hühner und schmiedete aus deren Kot ein Schwert, das alle anderen Schwerter übertraf. Wenn auch sehr abstrakt, entbehrt diese Geschichte nicht einer gewissen Logik: Heute weiß man, dass der im Kot enthaltene Stickstoff die Qualität des Stahls tatsächlich verbessert haben müsste.
- Forschung und Entwicklung ermöglichen es uns für jede Anwendung die passende Stahlsorte zu finden. Inzwischen gibt es rund 2.500 verschiedene Stahlsorten und jedes Jahr kommen mehr dazu.
- Am 26. April 1986 gab es im ukrainischen Kernkraftwerk in Tschernobyl eine heftige Explosion. Dabei wurde der Reaktorblock 4 zerstört und radioaktive Strahlung trat aus. Im vergangenen Jahr wurde eine 36.000 Tonnen schwere Stahlkonstruktion über den damals provisorisch gebauten Betonsarkophag gestülpt und soll so verhindern, dass Strahlung nach außen gelangt und einen möglichst sicheren Abbau des radioaktiven Abfalls und der Trümmer ermöglichen.
- Weltweit werden pro Jahr mehr als 570 Mio. Tonnen Stahl recycelt und zu neuen Produkten umgewandelt. Damit ist Stahl Recycling-Weltmeister. Nach dem Recycling behält Stahl seine Qualitätseigenschaften und kann so wieder und wieder verwendet werden.
- 1883 wurde Stahl erstmals bei der Errichtung eines Wolkenkratzers eingesetzt. Inzwischen kann Stahl sehr effizient verbaut werden. So waren für den Bau der Golden Gate Bridge zu Beginn der 30er Jahre rund 75.000 Tonnen Stahl notwendig, heute würde durch verbesserte Materialien und optimierte Konstruktion nur noch rund die Hälfte benötigt.
- Die edelsten Ausführungen der weltbekannten Samurai-Schwerter werden aus Tamahagane-Stahl gefertigt. Dieser wird aus Eisensand hergestellt und enthält somit geringere Mengen Phosphor und Schwefel als der aus Eisenerz gewonnene Stahl.
- 1922 stellte Dodge das erste Auto vor, das als Serienmodell mit einer Ganzstahlkarosserie verfügbar war. Bis zu diesem Zeitpunkt war eine Bauweise aus einem Holz-Stahl-Gemisch üblich.
- Der Eifelturm ist mit seinen 324 Metern das höchste Bauwerk Frankreichs – nur in den Sommermonaten übertrifft er sich selbst noch um bis zu 18 cm: Durch die Wärme im Sommer dehnen Stahl und Eisen sich aus, wodurch der Turm sozusagen „wächst“.
- Um das Klima zu schützen werden spezielle Stahlsorten entwickelt, die um ein Vielfaches leichter sind als der herkömmlich verwendete Stahl. Für Autos und Flugzeuge ist das ein wesentlicher Punkt, denn je leichter diese sind, umso weniger CO2 stoßen sie aus.
- Weltweit lag die Rohstahlerzeugung 2016 bei 1.629 Millionen Tonnen. Auch wenn die Beschäftigtenzahlen in den entwickelten Regionen in den vergangenen Jahrzenten rückläufig waren, sind weltweit rund 2 Millionen Menschen unmittelbar in der Stahlindustrie tätig, sowie weitere vier Millionen bei den beteiligten Unternehmen. Betrachtet man die darüber hinaus mit der Stahlherstellung verbundenen Industrien, bietet dieser Sektor global sogar Arbeitsplätze für circa 50 Millionen Menschen.
Für viele Qualitätsprodukte „Made in Germany“, ist Stahl unverzichtbar. Denn nur er hat die gefragten Eigenschaften, die es ermöglichen immer neuere und bessere Produkte auf den Markt zu bringen. In Form von Blechen wird er in Karosserien verbaut, aus Stahl gefertigte Federn müssen hohen Belastungen durch Stöße standhalten. Weitere Anforderungen sind beispielsweise Abriebfestigkeit, Beständigkeit bei hohen Temperaturen oder die Erfüllung von Hygienerichtlinien bei der Lebensmittelherstellung oder in der Medizinindustrie. Im Maschinenbau ist er damit unverzichtbar und durch seine veränderbaren physikalischen und chemischen Eigenschaften sind den Anwendungsgebieten kaum Grenzen gesetzt.
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